Kapitel "Wer denkt sich die Wörter aus"

Wer denkt sich die Wörter aus?

Wörter erfinden ist wie Kuchen backen: Ohne Rezept kann so einiges schiefgehen. Hier erfährst du, was auf keinen Fall in deinem Wort-Rezept fehlen darf, damit der Kuchen schmeckt.

Der Text fürs Ohr


Woher die Zitate stammen …

Astrid Lindgren: Pippi findet einen Spunk. Verlag Friedrich Oetinger, Hamburg 2019.

Zum Mitmachen

Wörter erfinden – los geht’s!

Wörter erfinden – das dürfen nicht nur berühmte Leute: Astrid Lindgren, die sich für Pippi Langstrumpf den Spunk ausgedacht hat. Oder Joanne K. Rowling, die neben Schnatz und Butterbier so viele andere Wörter erfunden hat, dass es dafür ganze Wörterbücher gibt (hier zum Beispiel oder hier). Nicht zu vergessen Walter Moers, in dessen Texten es nur so von Kamedaren und Buchlingen wimmelt.

Nein, Wörter erfinden, das dürfen wir alle. Lass uns also anfangen! Es gibt viele verschiedene Rezepte für neue Wörter. Probier sie einfach mal aus:

Aus lauter Lauten

Spunk und Schnatz – das sind Wörter, die sich einfach nur aus den Lauten der deutschen Sprache zusammensetzen, also irgendwie völlig frei erfunden sind. Darum geht es im Text Aus lauter Lauten lauter Wörter.

Dir fallen bestimmt auch Laut-Kombinationen ein, die es noch nicht gibt in der deuschen Sprache. Und falls nicht, dann hilft dir der Wortgenerator. Was dir dann noch einfallen muss: Was dein neues Wort bedeuten soll …

Kreuzen

Was ist ein Kamedar? Nun, ganz einfach: Eine Kreuzung aus Kamel und Dromedar. Kamedare haben übrigens drei Höcker, zumindest bei Walter Moers‘ Käpt’n Blaubär.

Wenn du also keine vollständigen Wörter zusammensetzt (wie beim Komponieren), sondern nur einige wichtige Teile miteinander kreuzt, entstehen ganz schnell neue Wörter. Was sie bedeuten, ist irgendwie sofort klar. So wie im Text Wenn Frühaufstücker funtastisch vermilchreisen.

Klauen

Wörter gehören uns allen. Und wenn wir in einer anderen Sprache ein Wort finden, das uns gefällt und das es in der deutschen Sprache noch nicht gibt, dann können wir es einfach benutzen.

So richtig geklaut ist es ja nicht, weil wir es niemandem wegnehmen. Dieses Nehmen und Geben zwischen den Sprachen ist das Thema der Texte Wörter auf Wanderschaft und Mit einem ryggsäck in die ferije.

Komponieren

Das Wort Butterbier ist eine Komposition. Denn Komponieren heißt übersetzt „etwas aus Einzelteilen zusammensetzen“ – wie bei einer Melodie die einzelnen Töne. Hier waren es also die Einzelteile Butter und Bier: Zusammengesetzt ergeben sie ein Wort, das es vorher noch nicht gab.

Was du beim Komponieren beachten sollltest, wird im Text Von Tischen, Beinen und Tischbeinen erklärt.

Zaubern

Wie könnte eine Figur genannt werden, die Bücher verehrt, sammelt, pflegt und liest? Buchling zum Beispiel: Abgeleitet vom Wort Buch, mit der Zauberkraft von -ling (so wie bei Erd-ling, Fäust- ling, oder Lieb-ling).

Viele andere Endungen für jede Menge neue Wörter kennt der Text Wörter mit Kleinigkeiten – oder sind es Zauberdinger?

Du hast dir ein neues Wort ausgedacht?

Wenn du willst, dass es viele kennen und benutzen, dann schicke es dem Sprachfutter-Vogel per E-Mail an post[at]sprachfutter.de. Es erscheint dann auf dieser Seite und die ganze Welt kann es lesen!

Neugierig auf mehr?

Nur zu! Erfindet neue Wörter!

Das meint auch die US-amerikanische Wörterbuch-Autorin Erin McKean: Ihren kurzen Vortrag (6:44 min) hält sie zwar auf Englisch, aber es gibt deutsche Untertitel, sodass Ihr einfach mitlesen könnt.

Neue Wörter aus dem Automaten

Erschaffe neue Wörter mit dem Wortgenerator: Egal, ob Chinesisch, Deutsch oder Türkisch – der Generator kann sogar Ostfriesisch!

Wähle einfach eine Sprache als Vorlage und wirf den Wortgenerator an. Er liefert dir haufenweise Wörter, die so ähnlich klingen wie die von dir gewählte Sprache.

Nur eines musst du noch selbst machen: Bedeutungen finden für die vielen neuen Wörter. Denn sonst sind es ja gar keine Wörter, sondern eigentlich nur sinnlose Ketten von Buchstaben oder Lauten …